Daniel Karrais ist Landtagsabgeordneter in Baden-Württemberg, sowie Mitglied im Ausschuss für Inneres, Digitalisierung und Kommunen und im Ausschuss für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft.
Prof. Dr. Frank Köster ist Gründungsdirektor des Instituts zum Thema KI-Sicherheit am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik in St. Augustin und Ulm.
Daniel Karrais begann das Gespräch mit einem kurzen Impulsvortrag zur Rolle von Digitalisierung und KI in der aktuellen Landespolitik. Er legte dabei einen Fokus auf den ersten Gesetzentwurf dieser Legislaturperiode der FDP im Landtag Baden-Württemberg: Ein Open-Data-Gesetz, mit welchem staatliche Daten für die private Nutzung veröffentlicht werden sollten. Dieses wurde von den Grünen abgelehnt mit der Argumentation, es handele sich dabei um „Ramschdaten“. Weiter sprach Karrais über die Herausforderungen der Digitalisierung für die Politik: KI in den öffentlichen Verwaltungen könne genutzt werden, solange Entscheidungen nachvollziehbar bleiben, dabei sei dies aber kein Selbstzweck, sondern müsse der Gesellschaft einen Mehrwert bieten.
Prof. Dr. Köster erläutere in seinem Impulsvortrag die Funktionen und Möglichkeiten von KI im Allgemeinen. So sehe er das Problem weniger im Infrastrukturausbau allgemein, dieser laufe – wenn auch zu langsam. Er forderte hingegen eine digitale Transformation, welche digitales Fachwissen besser in gesellschaftliche Wertschöpfungsprozesse übertragen müsse. Er kritisierte dabei das Argument über angeblichen „Ramschdaten“ und argumentierte, dass sich im Voraus nie vorhersagen lasse, welche Daten am Ende für welche Zwecke nützlich werden könnten. Die Verwendung des Begriffes halte er für problematisch.
Im Anschluss gab es eine lebhafte Diskussionsrunde mit den Anwesenden. Hierbei wurden spezifische Anwendungsaspekte von KIs und politische Verantwortlichkeiten ausführlich diskutiert.