Besuch bei
Donau-Iller-Nahverkehrsverbund-GmbH
Beim Besuch der Donau-Iller-Nahverkehrsverbund-GmbH (DING) im Gespräch mit dem Geschäftsführer Bastian Goßner wurden u. a. Themen um den ÖPNV, wie das kürzlich neu eingeführte Jugendticket Baden-Württemberg (auch 365€-Ticket) platziert. Das zurzeit aktuelle Thema bzgl. des Ticket-Chaos auf der neuen Schnellfahrstrecke zwischen Ulm und Wendlingen war ebenfalls ein wichtiges Gesprächsthema.
Als Sprecher für Verkehr der FDP/DVP
Fraktion im Landtag Baden-Württemberg
ist Herr Dr. Jung auch mit dem ÖPNV
betraut und für uns ein guter Ansprechpartner,
um Themen der Verbundgesellschaft
platzieren zu können.– DING Geschäftsführer Bastian Goßner –
Bisher können Fahrgäste, die von Ulm zum neuen Regionalbahnhof in Merklingen und weiter bis nach Wendlingen oder in umgekehrter Richtung nach Ulm fahren, ihr Ticket nicht über die DB-Verkaufs-App beziehen, da die Teilstrecke Ulm-Merklingen im Zuständigkeitsbereich des Donau-Iller-Nahverkehrsverbunds (DING) liegt. Dieser kooperiert bisher nicht mit der DB-Verkaufs-App. Der DING Verbund bestätigte aber, dass bereits die Entscheidung getroffen wurde, die DING-Tarife in den DB-Navigator integrieren zu lassen, sofern die finanziellen und technischen Voraussetzungen erfüllt sind. Man sei im Gespräch um weitere Details zu klären. Die Integration des DING-Tarifs in den DB-Navigator ist seitens der DB aus technischen Gründen jedoch nicht vor Jahresende 2023 realisierbar.
Besuch bei
IVECO Magirus AG im Ulmer Donautal
Man verstand sich schnell bei Iveco am Standort Ulm und war sich einig, dass die Kompetenz für alternative Antriebsformen hier nicht das Kern-Gesprächsthema sein wird.
Der Hersteller für batterieelektrische und brennstoffzellenbetriebene Lkw setzt gemeinsam mit Nikola, ein auf emissionsfreie schwere Nutzfahrzeuge und der dazugehörigen Energielösungen spezialisierter Hersteller, am Standort Ulm auf Technologieoffenheit. Im Gegensatz zu anderen deutschen Herstellern, die sich mehr auf den batterieelektrischen Antrieb konzentrieren, ist man in der Lage, Lastwagen mit jeder Art von alternativem Antrieb dem Markt anzubieten.
Denn die Herausforderungen liegen vor allem für den Elektro- und Brennstoffzellen-Antrieb oder beim Antrieb von Bio-LNG/CNG, aktuell der einzig sinnvolle Kraftstoff für einen nahezu emissionsfreien Straßengüterverkehr, in der Lade- und Tankinfrastruktur. U. a. ist die Frage nach dem Laden der riesigen Batterien noch nicht geklärt. Faktoren wie die Stabilität unseres Stromnetzes, die unterschiedlichen Leistungen an den Ladesäulen und damit verbundenen Dauer des Ladevorganges sind im Langstrecken-Güterverkehr nicht zumutbar. Und hier wurde bisher nur die fehlende Infrastruktur beim Straßengüterverkehr angesprochen.
Für den klimafreundlichen Antrieb und die geplante Dekarbonisierung kann nicht pauschal für oder gegen eine bestimmte Antriebsform gestimmt werden, sondern generell müssen sinnvolle und realisierbare Antriebslösungen für alle Nutzfahrzeuge berücksichtigt werden. Die Wahl der Antriebsart hängt wesentlich von den Anforderungen der Anwendung ab. Einmal mehr wird im Gespräch mit dem Hersteller von Nutzfahrzeugen klar, nur Technologieoffenheit und Berücksichtigung des Markts und Wettbewerb sind essenziell um den klimafreundlichen Antrieb realistisch voranzubringen.
Unzureichend recherchierte und übervereinfachte singuläre Antworten auf komplexe Herausforderungen im Nutzfahrzeug-Sektor werden nicht zum auferlegten ideologischen Ziel führen. Zu kurz gedachte Lösungsstrategien riskieren eine deutschlandweite Standortattraktivität und werden zur Gefahr für unseren Wohlstand.
Besuch bei
Seifert Logistics Group
Auch bei der Logistik und Speditionsfirma Seifert Logistik GmbH im neuen Industriegebiet im Ulmer Norden ist man für den batterieelektrischen Antrieb offen. Bisher ist aber ein wirtschaftlich-effizienter Einsatz bei der aktuell unzureichend vorhandenen Infrastruktur unrealistisch. Dennoch soll die Bestandsflotte um weitere batterieelektrisch angetriebene LKWs erweitert werden, auch wenn es unlängst Probleme bei der Beantragung für die Förderung gegeben hat. Die Nähe zum Container-Bahnhof ist zurzeit kein relevanter Vorteil, da der Transport hauptsächlich über den Straßengüterverkehr abgewickelt wird.
Das familiär geführte Unternehmen ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Die Erweiterung des Gewerbegebiets Ulm-Nord direkt an der A8 und die neue Autobahnanschlussstelle ermöglichte den Neubau eines Logistikzentrums und eines beeindruckenden Verwaltungsgebäudes. Der Umzug vom Ulmer Donautal in den Ulmer Norden hat allerdings bürokratischen Aufwand bedeutet. Auch die gewünschten Baumaßnahmen bzgl. Lärmschutz war eine Herausforderung. Unbeirrt und lösungsorientiert hielt man am Standort Ulm fest, ein Zugewinn für den regionalen Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Im Recruiting qualifizierter Mitarbeiter setzt CEO Axel Frey auf die enge Zusammenarbeit mit den dualen Hochschulen in Baden-Württemberg (DHBW) und der Hochschule Neu-Ulm (HNU).
Besuch bei
Baubürgermeister Tim von Winning im Ulmer Rathaus
Beim Besuch im Ulmer Rathaus und im Gespräch mit Baubürgermeister Tim v. Winning fand ein informativer Austausch zu den anstehenden Sanierungsarbeiten in den kommenden Jahren statt.
Abgesehen vom Neubau der Adenauer-Brücke, die in die Zuständigkeit des Bundes fällt, wird die Sanierung der B10 ein prägnantes Vorhaben sein. Die B10 ist die zentrale Verkehrsachse durch Ulm. Die Planung sieht einen Neubau der Wallstraßenbrücke vor, das Bauvorhaben wird mit rund 105 Millionen Euro vom Land Baden-Württemberg bezuschusst, das sind rund die Hälfte der Gesamtkosten. Die Brücke über das Blaubeurer Tor soll nicht saniert oder neu gebaut werden, sondern das Tor wird untertunnelt. Die Kosten eines Tunnels sind nach Angaben von Baubürgermeister Tim von Winning sogar etwas geringer. Zudem wird im Zuge der Landesgartenschau 2030 das freigelegte Blaubeurer Tor deutlich zugänglicher und attraktiver für Bürgerinnen und Bürger werden.
Die aktuelle Entscheidung und scharf diskutierte Erweiterung der Fußgängerzonen in der Stadtmitte war besonders der stellvertretenden Kreisvorsitzenden der FDP Ulm Katja Wörz ein Anliegen. Die Hoffnung und der Wunsch auf eine erneute Abstimmung im Gemeinderat scheint realistisch. Nachdem im Rathaus für die Erweiterung der Fußgängerzone gestimmt wurde, ärgern sich die Gewerbetreibenden vor Ort. Vor allem in der Herrenkellergasse sah man keinen Handlungsbedarf, dort funktioniere das Miteinander an Fußgängern, Fahrrad- und Autofahrern bisher anstandslos. Mit dem Wegfall der Parkplätze und dem Genehmigen des Kurzparkens hatte man eine zufriedenstellende Alternativlösung erarbeitet.